Erreichbarkeit

Die Erreichbarkeit von Webseiten überwachen

Website Monitoring Magazin

Ausfälle sind immer das Schlimmste, was einer Webseite passieren kann. Was aber noch schlimmer ist, sind Ausfälle, die vom Webseitenbetreiber nicht gefunden werden. Noch ein kleines Stück schlimmer, sind nur die Fehler, die vom Kunden gefunden und gemeldet werden. Um nicht allzu häufig in diese Situation zu kommen, muss die eigene Webseite kontinuierlich auf Erreichbarkeit geprüft werden.

Was ist Erreichbarkeit?

Erreichbarkeit, auch Uptime genannt, beschreibt die Verfügbarkeit eines Webangebots. Im klassischen Monitoring ist dabei meist gemeint, dass ein Webserver Inhalte ausliefert. Uns geht diese Definition nicht weit genug, aber dazu später mehr.

Eine Webseite ist immer dann nicht erreichbar, wenn der Nutzer bzw. der potenzielle Kunde sie nicht nutzen kann. Aus Betreibersicht gesprochen ist die Definition ein wenig anders. Eine Webseite ist nicht erreichbar, wenn sie ihre Geschäftsaufgabe nicht mehr erfüllen kann.

Was meinen wir damit? Nehmen wir eine redaktionelle Webseite wie spiegel.de. Klassische Kriterien für Erreichbarkeit wären hier:

  • Der Server antwortet mit einem 200 Http-Status-Code auf der Startseite.

Und ja, wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, dann ist die Chance groß, dass der Kunde seine Artikel lesen kann und glücklich ist. Der Wert für den Kunden ist also gesichert. Die Geschäftsaufgabe der Webseite aber noch nicht. Aus Businesssicht sollten mindestens folgende Kriterien ebenfalls erfüllt sein:

  • Die Webseite liefert Werbung aus, sodass Geld verdient werden kann.
  • Die Werbung wird gemessen, um Werbepartnern die Reichweite zu beweisen.

Wichtig in diesem Beispiel ist, dass es manchmal nicht ausreicht "nur" zu prüfen, ob die Infrastruktur grundsätzlich funktioniert.

Wie wird Erreichbarkeit klassisch getestet?

Klassischerweise wird beim Uptime-Monitoring geprüft, ob der Server, auf dem die Webseite oder der Online-Shop läuft, den richtigen HTTP-Status-Code zurückliefert. Normalerweise ist dies 200 - OK. Die Codes werden dazu genutzt dem Browser Bescheid zu geben, dass aus Sicht der Servers keine Fehler aufgetreten sind.

Natürlich sollte auch geprüft werden, ob überhaupt eine Antwort vom Server kommt und man nicht in ein Timeout läuft.

Wer ein wenig mit HTTP-Status-Codes und HTTP-Headern allgemein rumspielen will, der kann dies auf der Kommandozeile mit dem Befehl curl tun.

curl -I https://www.koality.io

Das Ergebnis dieses Aufrufs sieht dann ähnlich diesem hier aus:

HTTP/2 200
date: Sat, 24 Oct 2020 07:59:48 GMT
content-type: text/html; charset=utf-8
content-length: 21362
vary: Accept-Encoding

Man sieht, es kommt ein HTTP-Code 200 zurück. Die Seite hat damit keine grundsätzlichen Fehler gehabt. Diese Art, die Erreichbarkeit zu überwachen, gehört zu den implizite Methoden.

Wie oft sollte man seine Seite testen?

Das kann man nicht klar beantworten. Natürlich ist ein "so oft wie möglich" nie falsch, aber ob es sinnvoll ist, sei dahingestellt. Die Antwort sollte also sein, so häufig wie es sinnvoll ist. Welche Faktoren spielen hier rein:

  • Kann der Server die Last des Monitoring ab? Gehen wir davon aus, dass wir im Schnitt 15 wichtige Seiten eines Projektes in der Überwachung haben wollen, weil

dort am meisten passiert. Wenn wir diese Seiten jetzt zum Beispiel jede Minute abrufen, erzeugen wir 21600 Requests am Tag. Beziehungsweise wir simulieren bis zu 15 gleichzeitige Nutzer. Darüber muss man sich im Klaren sein.

  • Wie schnell kann ich reagieren? Erfahrungsgemäß liegt die Reaktionszeit in Agenturen und bei anderen Entwicklern eher im Bereich von 5-10 Minuten. Ein

5-Minuten.-Interval macht hier also in den meisten Fällen sehr viel Sinn.

Über das Intervall muss man sich meist nicht wirklich Sorgen machen, da alles zwischen 1 und 5 Minuten im sinnvollen Bereich ist und dies auch die Zeitabstände sind, die fast alle Uptime-Monitoring-Services zur Verfügung stellen.

Schön, dass du unser Magazin liest. Was aber noch schöner wäre, ist, wenn du unseren Service einmal ausprobierst. koality.io bietet umfangreiches Website Monitoring speziell für Webprojekte. Erreichbarkeit, Performance, SEO, Sicherheit, Inhalt und Technik.

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Erreichbarkeit in Prozent

Wenn man über die Erreichbarkeit von Webseiten redet, dann gibt man diese meistens in einer prozentualen Einheit an. Unsere Server hatte letztes Jahr eine Uptime von 99.98 %. Hier muss man aber vorsichtig sein, da sich große Zahlen oft trügerisch verhalten.

  • 99 % Uptime im Jahresmittel bedeutet 3,65 Tage im Jahr nicht erreichbar
  • 99,9 % Uptime im Jahresmittel bedeutet 0,365 Tage, also fast 9 Stunde, im Jahr nicht erreichbar
  • 99,99 % Uptime im Jahresmittel bedeutet 0,0365 Tage, also ungefähr eine Stunde, im Jahr nicht erreichbar

Alles über 99.9 % ist im guten Bereich. Da muss man sich keine Gedanken machen. In koality.io werden diese Zahlen auf Tages- und Monatsbasis berechnet und visualisiert.

Cache Busting mit Timestamps

Eine besondere Herausforderung für die Überwachung der Erreichbarkeit von Webseiten ist das Caching. Häufig ist vor professionell aufgebauten Webseiten ein Cache-System geschaltet. Das bedeutet: Anfragen der Monitoring-Lösung treffen zuerst auf den Cache. Dieser wird natürlich nach draußen nicht sagen, dass der Server im Hintergrund in Flammen steht, sondern wird die letzte gültige Anfrage so lange ausgeben, bis sie zu alt ist (stale-if-error).

Hier gibt es einen kleinen Trick. Sobald man einen Zeitstempel als get-Parameter hinter eine URL hängt, ist dies für die meisten Caches eine komplett neue URL, welche sie auch neu vom Server abholen müssen. Laut HTTP-Standard ist dies auch richtig.

https://www.koality.io/?time=1234262163

Die meisten Webserver und Frameworks lösen diese URL aber gleich auf, wie die ohne den Zeitstempel. Man bekommt also eine echte Antwort. Es kann sich also lohnen, eine URL mit Zeitstempel zusätzlich zu hinterlegen.

Zusammenfassung

Dass die Überwachung der Erreichbarkeit von Webseiten wichtig ist, sollte klar sein, da man damit eine implizite Überwachungsmethode an der Hand hat, welche das grundsätzliche Funktionieren der Webseite sicherstellt.

  • Erreichbarkeit sollte so definiert sein, dass die Webseite ihre Businesswert behält
  • Klassisches Uptime-Monitoring wird über den HTTP-Status-Code durchgeführt
  • Alle Intervalle zwischen 1 und 5 Minuten sind gut
  • 99,9 % Erreichbarkeit im Jahresmittel ist ein guter Wert
  • Ein einfacher Zeitstempel, am Ende der URL, kann die Genauigkeit der Messungen verbessern

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